Big Walln in Paklenica

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Früher war ich relativ oft dort und so bin ich schon einige Routen geklettert. Aber in Paklenica angekommen musste ich feststellen, dass es immer wieder extrem lässig und entspannt ist. Das Meer und die kurzen Zustiege lassen fast Urlaubsfeeling aufkommen. Für Chris war alles neu und so konnte ich auftrumpfen. Frühstück mit Meerblick und die absolut geile Paklenica-Schlucht lassen Kletterherzen höher schlagen.

Unsere erste Tour war die „Albatros“. Einer der großen Klassiker mit zacher Einstiegsseillänge, aber dann gemütlicher Kletterei im Sechsten Grad. Mit doch recht wenig Schlaf vom Vortag hatten wir ein wenig zu kämpfen und kamen beide nicht so richtig in Fahrt, aber nach vier Stunden waren wir am Gipfel vom Anica Kuk (712m). Lässig, da war ich schon lange nicht mehr oben.

Bei thermischem Wind und Meerblick machten wir eine gemütliche Pause, um dann über den mühsamen, aber gut markierten Pfad wieder abzusteigen. Sensationell war dass die Wassergumpen voll waren und der Bach viel Wasser führte. Somit konnten wir uns in den Gumpen abkühlen und den Klettertag so richtig ausklingen lassen.

Am nächsten Tag kletterten wir die „ Black Magic“ Women. Eigentlich bin ich auf die Idee gekommen, weil wir Manuel & Conny (Beelzeklettern) getroffen haben. Und irgendwie bin ich dann auf die Tour gekommen. Geklettert bin ich´s auch noch nicht und Chris war auch sofort begeistert. Die Tour hat zwar keinen „Schönheitsstern“, aber das störte uns nicht wirklich.

Die Tour war sehr geil! Super Fels, steile Kletterei und gute Absicherung. Einfach die Kletterseele baumeln lassen. Obwohl mir das Klettertraining fehlte, war ich ziemlich fit und konnte auch die härteren Längen klettern. Außer der 9 – die war nicht ganz mein Ding und außerdem ein wenig verbohrt.

Interessant war das Zitat im Führer: „Wegen Mangels an Haken kann die Tour durchaus technisch geklettert werden“ … ha, ha, ha also Haken gab es genug, sonst wäre ich nicht raufgekommen, wobei bei geringer Reichweite könnte das technisch Klettern spannend werden… Auf jeden Fall war die Tour spitze. Super rauer Fels und in Summe eine echt gute Line. Am Abend ging es dann zum Strand, wo ich bei perfektem Wind 2 Stunden Schirmhandling üben konnte. Es wird immer besser…

Unsere obligatorischen Spaghetti gab es dann in Sonnenuntergangstimmung und auch das ein oder andere TAB (Tourenabschlussbier).

Auch wenn die Rückreise zach werden würde, wollten wir den letzten Tag auch noch voll ausnutzen. Somit gingen wir unsere beste Tour, was wir vorher jedoch noch nicht wussten. Eine steile 8+ namens Jevana. Die Tour steigt links neben der Albatros ein und hat sogar ein Namensschildchen am Einstieg picken.

Die ersten drei Längen sind super steil und zach. Die erste konnte ich RP knacken und in der zweiten hatte ich ein wenig mehr zu kämpfen, aber ging zumindest frei. Die dritte war dann gar nicht mehr so hart. Danach kommen nur mehr Längen im Sechsten Grad, aber diese sind teilweise sehr steil und überhängend. Absolut geniale Kletterei bei perfekter Absicherung.

Die Dichte an Bohrhaken ist für Paklenica eher untypisch, aber hat mir voll getaugt. Auch Chris war voll in seinem Element und so waren wir für den Schwierigkeitsgrad flott unterwegs. Vom Gipfel ging’s dann wieder zu den Badegumpen, wo wir unsere gestählten Körper badeten. Nach einem gutem Street Lunch ging es wieder nach Österreich. Das war wegen des dichten Verkehrs leider ein wenig mühsam, aber um halb zwei waren wir dann wieder in Baden, wo ich mich schon fast auf mein Bett freute…

Fotos zu den Touren: Albatros, Black Magic Women, Jenjavi