“Mondgeherei” by Hr. Alfred & Schottenflo


Moonwalk

Der Moonwalk, eine Tour die mir schon lange im Kopf herumgeistert. Die Fakten und das Topo sprechen für sich. Ein Bericht von Roli, der „Alpinen Bande“, sprach von super Verhältnissen. Es gab auch einige Begehungen und dann … der Föhneinbruch.



Alfred beim Zustieg – spuren spuren spuren

Alfred interessierte sich seit der Erstbegehung (Dez. 2009) auch für die gewaltige Tour. Aus diesem Grund beobachtete er stehts die Verhältnisse und spurte mit Matthias sogar zum Einstieg und kletterte die ersten zwei Eislängen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und den Verhältnissen zog er sich jedoch zurück und hatte somit ein offenes Projekt.

Ich in der Ersten Seillänge WI5 – hartes und sprödes Eis

Meine Eisgeräte und Steigeisen waren inzwischen mehr auf Mixed klettern eingestellt als auf Eis. Aber das Wochenende war alles anders. Alfred fragte mich ob ich nicht Lust hätte mit ihm die „Mondgeherei“ zu klettern. Ich war sofort dabei und bei +10°C fuhren wir in Baden weg und ich glaubte nicht an gute Verhältnisse. Alfred war aber von der fixen Idee überzeugt, dass es dort nach wie vor passen müsste. Ein enges Tal wo es, wie in einem Kühlschrank, kalt bleibt.

Alfred in der Vierten Seillänge – schlecht absicherbare und dünne WI4

Als wir Freitagnacht in Vals ankamen hatte es leichte Minusgrade und der Schnee rund herum war relativ pulvrig was für gute Verhältnisse sprechen könnte. Um am nächsten Morgen keine Zeit zu verlieren sortierten wir unsere Material schon am Abend, packten die Rucksäcke und kochten uns warmen Tee für die Thermoskannen. Um 04:30 läutete der Wecker. Gut Frühstücken und los ging es.

Ich in der Ersten steilen WI6er Länge mit guten Hooks :-)

Da wir meinten, dass es recht wenig Schnee gibt beschlossen wir den Zustieg ohne Ski zu machen. Auf der Forststraße bis zur Materialseilbahn war das spuren kein Problem. Im Gelände wurde das aber dann zunehmend zacher. Teilweise ging uns der Schnee bis zum Bauch und kostete wertvolle Energie. Aber wir konnten den Wasserfall schon sehen und der leuchtete blau was uns motivierte. Das Wetter war auch perfekt. Leichte Minusgrade, kein Wind und blauer Himmel. Am Einstieg machten wir eine kurze Pause und bereiteten uns für´s klettern vor. Alfred fragte mich noch nach unseren Jausen Broten die wir aber leider im Bus vergessen hatten. Aber ein paar Müsliriegeln und Schnitten fanden wir dann doch noch in unseren Rucksäcken. Ich durfte die erste Länge führen. Pah, endlich mal wieder Eisklettern, dachte ich mir als ich meine Geräte in das harte doch recht spröde Eis schlug. Die Länge ging gut wenn auch noch etwas Routine fehlte.

Alfred in der Elften Seillänge – von WI5 war da nicht viel – war bei uns heikel mit viel Schnee

Auch die nächsten Eislängen waren perfekt. Extrem gutes und steiles Eis und super geile Verhältnisse ließen die Eiskletterherzen höher schlagen. In den Schneerinnen hatten wir einiges an Schnee und teilweise mussten wir bis zum Bauch spuren was viel Kraft kostet.

Ich als Wühlmaus

Aber im Wühlmausstil grub ich mich durch und bald standen wir vor der letzten WI 5 Länge. Dort hatten wir fast kein Eis und anfangs noch recht einfach gab es dann ein paar echt zache Meter. Bröselig, brüchig, viel Neuschnee machte die Seillänge zu einer schwierigen Länge. Die vorletzte M6 Länge hat es bei uns faktisch nicht gegeben. Dort war alles voll Schnee und so waren wir fast beim Ausstieg.

Leichte Kletterei in wilden Ambiente

Die letzte M5 Länge war nochmal schöne leichte Kletterei an Graspolstern und Granitrissen. Sogar einen Schlaghaken, ziemlich am Begin, konnten wir finden. Mit letztem Licht waren wir am Ausstieg. Wir tranken unseren letzten Tee und genossen den Blick auf die andere Seite. Von Sonnenuntergang gab es leider nicht mehr viel. Der Mond ging langsam auf und wir montierten unsere Stirnlampen um im dunklen wieder abzuseilen bzw. abzusteigen. Die Stände konnten wir in Summe alle gut finden und der Abstieg durch die Pulverschneegefüllten Rinnen ging auch kraftlos.

Gipfelsieg bei fast Vollmond

Am Einstieg packten wir unsere Rucksäcke die mittlerweile um einiges schwerer waren als vorher, da die Seile waschlnaß waren und alles andere als neu! In unseren Spuren ging es wieder zurück Richtung Auto. Unser beider Gedanke war zu diesem Zeitpunkt: „Warum haben wir keine Ski mitgenommen“ aber auch die mühsamsten Stapfstunden gehen vorbei und um 20:00 waren wir wieder beim Auto. Pah das anschließende TAB war dann ein echter Genuss außerdem hatten wir ja noch unsere guten Jausenbrote.

Danke Alfred für die lässige Tour und deine Hartnäckigkeit!

Hr. Alfred und sein Schottenflo

Wichtiges Detail am Rande, Roli von der Alpinen Bande ist die Tour im Dezember in 3,5h geklettert. Auch wenn die Verhältnisse vielleicht eine Spur besser waren… eine Gewaltige Leistung. Danke Roli für deinen Bericht und Inspiration!

Eigentlich wollten wir nur authentisch bleiben, da die Tour ja “Moonwalk” heißt und das Ziel haben wir auf jeden Fall erreicht :-) :-) :-)

Link Tipp:
www.alpinebande.com

Fotos und Tourenbeschreibung

TAB… Tourenabschlussbier

  1. Juergen am 14. Januar 2014

    Oida sogt ma net- Flo :-). Meine Rede besser schlecht g´foan wie guat gaunga!!!

  2. Super, lässig!
    Aber an deiner Kondition mußt noch ein wenig arbeiten, Flo. Bin sicher, dem Alfred war die ganze zeit URkalt… ;-)!

    • Oida :-) – I woar die Wühlmaus :-)
      … Ski wären der Hit gewesen aber gutes Training 8-)

  3. peter am 14. Januar 2014

    Hartnäckigkeit zahlt sich oft aus! Gratulation euch beiden.
    LG Peter