Bernd´s Alpiner Einstand in den Dolomiten


Bernd (rechts) und ich am Stand - jetzt gibt es nur noch Genuss

Endlich war es soweit. Das Wetter war gut gemeldet und wir hatten beide Zeit. Einige Wochenenden und sogar verlängerte Wochenenden waren schon ins Wasser gefallen, aber dieses Mal gab es gutes Wetter!



Gras bedecktes Gipfel vom Westlicher Turm der Meisules dala Biesces

Gras bedecktes Gipfel vom Westlicher Turm der Meisules dala Biesces

Bernd und ich trafen uns in Corvara, Südtirol. Es war schon recht dunkel und der Himmel war bedeckt. Ein Gewitter lag in der Luft und der Wind zog uns kräftig um die Ohren. Somit schlug ich vor gleich ein Zelt aufzustellen, anstatt im Freien zu pennen. Als wir das Zelt aufgestellt hatten, ging es schon los. Riesige Regentropfen prasselten auf´s Zelt und die Seitenwand drückte es nach Innen. Aber dank der guten Qualität von Vaude blieben wir im trockenen. Nach einer gemütlichen Nacht gab es zuerst mal gutes Frühstück. Kaffee, Brot, Kuchen, Käse … alles was so dazugehört. Bei Traumwetter und viel Sonne schmeckte das Frühstück besonders gut. Unsere erste und Bernds überhaupt erste Alpintour war die Triathlon Führe.

Bernd in der Schlüsselstelle der Tour - Platte mit gemeinem Aufsteher

Bernd in der Schlüsselstelle der Tour - Platte mit gemeinem Aufsteher

Ein gewaschener Dolomitenfünfer mit einer knackigen 6er Stelle in traumhaften Fels. Zuerst mussten wir den Turm finden, was mit der Beschreibung gar nicht so einfach war. Vom Grödner Joch Richtung Sella fanden wir dann den „Berg“. Die Wand schaute beeindruckend aus. Bei einem kleinen Parkplatz in der Spitzkehre stellten wir unser Auto ab. Über einen Grasgrat ging es dann hinauf und nach rechts zum Einstieg, der auch gar nicht so leicht zu finden war! Ich übernahm die ersten zwei Längen, da hier die Wegfindung auch volle Konzentration erforderte. In einem super Riss kletterte dann Bernd seine erste cleane Länge.

eine beeindruckende Länge - aber lässt sich super absichern

eine beeindruckende Länge - aber lässt sich super absichern

Anfangs war er ein wenig vorsichtig, aber bald merkte ich, dass es ihm richtig Spaß machte! Anschließend kamen super Seillängen im bestem Fels. Steile und griffige Kletterei in Rissen, Verschneidungen und kleinen, aber großgriffigen Überhängen. Am Ausstieg hatten wir eine saftige grüne Wiese. Kaum zu glauben, dass wir in den Dolomiten waren wo eher Karst und Gestein vorherrschen. Somit war klar, dass wir es uns auf dem Plätzchen gemütlich machten. Wir konnten die herrliche Aussicht und das schöne Wetter so richtig genießen. Über ein super Wegerl ging es links über ein Steiglein wieder zum Parkplatz. Dort machten wir uns einen Kaffee und checkten unsere Tour für den nächsten Tag.

so gegen Ende der Tour die Hauptschwierigkeiten hatten wir hinter uns gebracht

so gegen Ende der Tour, die Hauptschwierigkeiten hatten wir hinter uns gebracht

Die Vinatzer Verschneidung am Sella stand schon des längeren auf meiner Liste. Die Tour ist zwar auch nicht die Schwerste, jedoch sind schon ein paar knackige Stellen zu bewältigen. Der Zustieg geht vom Sella Pass nach rechts Richtung 1. Sellaturm. Über den Normalweg (II-III) hinauf bis zu einem Grasband. Von diesem geht es zur mächtigen Vinatzer Verschneidung. Weit über uns war eine Seilschaft und da wir erst um 12:00 einstiegen, waren wir quasi alleine.

Bernd (rechts) und ich am Stand - jetzt gibt es nur noch Genuss

Bernd (rechts) und ich am Stand - jetzt gibt es nur noch Genuss

Die Kletterei ist sehr schön und führt ziemlich logisch über Rissverschneidungen und Kamine nach oben zur Schlüsselseillänge. Diese ist zwar ein wenig abgeschmiert, lässt sich aber gut absichern. Mit viel Herz und ein wenig Power sehr gut kletterbar. Wieder hatten wir am Ausstieg super Fernsicht auf die Marmolada und super Wetter. Über die Nordwand seilten wir uns spektakulär ab.

perfekte Abseilpiste mit Normalhaken und zahlreichen Schlingen (leicht zu finden)

perfekte Abseilpiste mit Normalhaken und zahlreichen Schlingen (leicht zu finden)

Die Abseilstände sind leicht zu finden und mindestens drei gute Normalhaken, viele Schlingen und ein fetter Ring geben einem ein gutes Gefühl. Danach kletterten wir noch im II-IIIer Gelände ab. Beim Auto ankommen, suchten wir uns ein sonniges Plätzchen an dem wir guten Mohnstrudel und Kaffee genossen. Bernd war so richtig im Dolomitenfieber. Für unsere nächste Tour suchten wir uns eine landschaftliche Perle. Das große Kaminsytem vom Neuner. Eine extrem schöne Genußtour, in der die Seele wieder so richtig Luft bekommt.

ich am Stand auf dem fetten Dreiecksklemmblock (super Stand)

ich am Stand auf dem fetten Dreiecksklemmblock (super Stand)

Mit der Boe Seilbahn und dem Vallonsessellift fuhren wir zum Einstieg auf 2.500 Meter Seehöhe. Wieder waren keine Leute unterwegs und wir waren die einzigen in der Tour. Ein tolles Kaminsystem, in dem die Linie ziemlich klar war. Eine Seillänge führte hinter dicken Blöcken hindurch direkt in einen höhlenartigen Überhang. Danach war auf einem dicken Klemmblock der Stand und anschließend kam gleich die Schlüsselstelle. Diese wurde auch sofort von Bernd geknackt. Für kleinere Leute ist die Stelle sicher um einiges schwerer, da beim abspreizen schon einiges an Beinlänge abverlangt wird.

spreizen, spreizen, spreizen... Bernde knackt die Stelle ;-)

spreizen, spreizen, spreizen... Bernde knackt die Stelle ;-)

Abschließend kletterte ich die letzte Seillänge und genoss wieder die Sonne, die wir im Kamin ja nicht hatten. Begleitet wurden wir von einer Männerchor-Runde. Die 30 Leute sangen so lautstark im Tal, dass wir, wahrscheinlich auch wegen des günstigen Schallverlaufes, die Musik gut hören konnten. Es war traumhaft. Am Ausstieg tranken wir unser letztes Wasser und über den Klettersteig mit Hängebrücke gingen wir wieder zurück zur Seilbahn. Mit dieser fuhren wir zur Mittelstation wo Bernd mich auf eine Pizza und ein gutes Weizenbier einlud!

kurz vor der Heimfahrt - Kaffee - Kuchen und Material sortieren :-)

kurz vor der Heimfahrt - Kaffee - Kuchen und Material sortieren :-)

So genossen wir unser verdientes TAB (Tourenabschlussbier) und philosophierten über Material, schwierige Routen und Frauen ;-) Danke Bernd für das lässige Wochenende und hoffentlich bis bald, schließlich ist Voradelberg doch nicht am Ende der Welt, ganz im Gegenteil eher näher bei den Westalpen!!!

mehr Fotos gibt es im Tourenbuch!

  1. des sein lei die langen haare ;) wenn i ma de schneid, bin i so jung wie eh und je :D

  2. da ist ja der Peter noch richtig jung *gg*! Puh ist das schon lange her! Naja du wirst auch nicht jünger! ;-)

  3. Marco am 5. August 2009

    he zu meiner verteidigung war am we mit an kolleg coffee shop bouldern :)

  4. *gg*
    ja, ja Marco
    da ist was wahres dran!
    Seil und Exen sind ja noch fast neu!
    lg Flo

  5. schaug lei dass selber amol wieder an klettergarten von oben sigsch du faule nuss :P

  6. Marco am 5. August 2009

    Sag mal petz hast du a so wenig zu tun oder was :)

    Na super Touren wiedermal freut mi das es wetter so ghebt hat.

    greets

  7. sehr schöne Touren habs da gmacht. Vor allem die Triathlon Führe interessiert mi auch sehr – der Fels am Meisules dalla Biesces is einfach vom allerfeinsten!!

    lg Peter