Der erste Schnee


Über dem Nebel

Der erste Schnee war auch am Schneeberg gefallen. Noch war es nicht so viel, aber Jürgen, Nils und ich wollten es genauer wissen. In Losenheim am Parkplatz waren die Wiesen noch recht grün, aber eine harte eisige Kunstschneepiste zog sich bis zur Edelweiss Hütte.



Blick von der Edelweiss Hütte Richtung Losenheim

Dort gab es dann auch schon mehr Schnee und die Forststraße nach hinten war bereits völlig verschneit. Geplant hatten wir den Aufstieg über den Hoyoschgraben. Auch dort gab es noch wenig Schnee, was uns später recht viel Kraft kosten sollte. Anfangs ging alles noch ohne Probleme. Weiter oben kamen die Latschen. Normalerweise sind diese immer unter der Schneedecke. Bei uns jedoch war es ein Kampf. Nils war mit seinem Allrad bald am Ende. Mit einiger Hilfe schafften wir es dann auf den ausgestangelten Weg und zum Hoyoschgraben. Dieser hatte noch recht wenig Schnee.

Vom Gipfelweg Richtung Wiener Becken

Aber unser Enthusiasmus war nicht zu bremsen. Beim Abfahren trafen wir Markus, der auch mit einer Partie unterwegs war. Auch er klagte über den wenigen Schnee und erzählte er uns von einem neuen Eisklettergebiet. Bei der Edelweiss Hütte trafen wir noch einen Freund von Jürgen. Dort wurden wir dann auf ein gutes Bier eingeladen. Als Gegenleistung halfen wir ihm seinen 125kg Boiler in den Keller zu schleppen.

Die Technik war noch ein wenig eingerostet :-)

Am nächsten Wochenende hat es dann einiges mehr an Schnee gegeben. Aber leider waren alle meine Skitourenpartner unterwegs oder klettern im warmen Süden. Somit beschloss ich wieder den Hoyoschgraben zu gehen. Als Training ist dieser nie schlecht und auch bei größeren Neuschneemengen geht dieser eigentlich immer gut. Diesmal war der Aufstieg wesentlich angenehmer.

viel Neuschnee im Hoyoschgraben

Die mühsamen Latschen waren unterm Schnee und die Schneemenge war deutlich mehr. Es schneite wie verrückt. Oben auf der Fischerhütte pfiff mir der Wind um die Ohren und vereiste mein Gesicht. Aber für Schneebergtouren fast normal ;-) . Auf der Fischerhütte war ich komplett allein. Nach einem kurzen Telefonat mit Burnie, schnallte ich meine Schuhe fest und machte mich für die Abfahrt bereit. Diesmal war genug Schnee. Ich durfte die dritte Spur in den Graben legen. Super schöne Abfahrt. Auch die so oft abgeblasene Stelle bei der Edelweiss Hütte war tief verschneit. Und unten in Losenheim war jetzt der Winter eingekehrt. Es schneite in großen Flocken. Beim Heimfahren war mir klar, dass ich am nächsten Tag wieder eine Tour gehen musste.

der tief verschneite Fadensteig, ohne Spuren

der tief verschneite Fadensteig, ohne Spuren

Da wir am Nachmittag noch ein paar Dinge zu tun hatten, brach ich früh auf. Um 07:30 war ich wieder im tief verschneiten Losenheim. Kaum zu glauben als ich in Baden wegfuhr war noch kein Schnee in Sicht, aber hier war tiefer Winter. Ich spurte die erste Spur hinauf Richtung Edelweiss Hütte. Diesmal ging ich über den Fadensteig. Ich spurte bis ganz hinauf zum Einstieg. Dort packte ich die Schier auf den Rucksack und spazierte den restlichen Weg hinauf zur Einfahrt vom Hoyosch. Der Wind blies mir mit 80km/h um die Ohren und die Sicht war gleich Null.

sonnig & warm (selten am Schneeberg)

sonnig & warm (selten am Schneeberg)

Ich setzte die ersten Schwünge in den tief verschneiten Graben. Wie auf Luft segelte ich über den Hoyosch hinunter. Es war einfach ein Traum. Unten bei der Forststraße fellte ich noch einmal an und ging bis zum Latschengürtel hinauf. Diesmal zog ich meine Spur direkt durch den Wald. Echt ein Wahnsinn. Am liebsten wär ich noch mal aufgestiegen, aber die Zeit drängte. Somit ging es hinunter zum Auto bis zu welchem ich ohne Probleme fahren konnte. Zu Hause wartete Burnie schon auf mich. Ich duschte mich zog mich um und ab nach Wien zu Bettina´s Bergfilmfestival. Und ich konnte es kaum glauben wir waren pünktlich *gg*.

… und es gab ein Buffet wie aus dem Bilderbuch. Extrem köstliche Sachen (Couscoussalat mit Orangen und diverse andere Salate, Schinkenaufstrich, extrem leckeres Gulasch, Quiche, mindestens 5 Nachspeisen…). Somit war mein Hunger bald gestillt.

Am Gipfel blinzelte die Sonne durch

Nach und nach kamen die ersten Gäste bis die Wohnung voller lässiger Leute war. Kunterbunt gemischt. Bergsteiger, Kletterer, Naturliebhaber und Genießer. Alle waren vertreten. Jeder hatte Fotos und selbst gebastelte Diashows mit. Es gab tolle Bilder und Geschichten. Das Highlight war eine Diashow von Gernot über die Forschungsstation Zackenberg im nordöstlichen Grönland. Da wir leider am nächsten Tag wieder arbeiten mussten, fuhren wir gegen Mitternacht wieder heim. Müde fiel ich in mein Bett und die nächste Arbeitswoche nahm wieder ihren Lauf. Da der Montag ein Feiertag war, verging die Woche jedoch recht schnell und am Samstag war ich bereits wieder am Schneeberg.

noch immer viel Schnee

noch immer viel Schnee

Ich ging wieder über den Fadensteig und fuhr über den Hoyoschgraben runter. Diesmal waren schon einige Spuren im Graben und meine neuen Schi waren noch  etwas gewöhnungsbedürftig. Am Sonntag war es Zeit für einen Location-Wechsel. Wir entschieden uns für die Veitsch und wollten die Rodel gehen. Eine schöne Schitour mit einer Steilstufe, welche aber sehr gut abgesichert ist.

Burnie und Jürgen im Hintergrund Manuel und Peter

Burnie und Jürgen im Hintergrund Manuel und Peter

Wir trafen uns beim ehemaligen Jägerwirt und waren eine recht große Partie. Jürgen, Burnie, Manuel, Peter, Nils und ich. Jürgen und ich waren die Tour 2007 schon einmal gegangen und dachten den Weg zu kennen. Weiter unten jedoch machten wir einen entscheidenden Fehler, denn wir bogen zu früh rechts ab, da wir einfach einem gespurten Weg folgten.

Andi brachte uns wieder auf den Richtigen Weg

Andi und Dario brachten uns wieder auf den Richtigen Weg

Über einen steilen Hang spurten wir hinauf. Von unten holte uns dann Andi mit Erhart ein. Nachdem er einen Führer über dieses Gebiet geschrieben hat, kannte er sich da recht gut aus und erklärte uns, dass wir falsch waren. Somit querten wir oben und verloren 400 Höhenmeter. Aber jetzt waren wir auf dem richtigen Weg. Für Manuel war es seine erste Schitour und die Geschichte aus seiner Perspektive könnt ihr hier nachlesen.

Erhard in der Steilstufe

Erhard in der Steilstufe

Der Wind blies uns ziemlich um die Ohren und so kofferten wir weiter. Bei der Steilstufe beschlossen Burnie, Peter und Andi umzudrehen, letzterer wegen seinem Hund Dario, dessen Pfoten durch das Festhalten auf den Eisplatten, die immer wieder vorhanden waren, bluteten. Jürgen, Erhard, Manuel, Nils und ich gingen noch ein Stück weiter. Oben am Plateau hatten wir dann komplettes Whiteout und keine Orientierungsmöglichkeit.

Der "Fast" Gipfel (die Sicht war einfach zu schlecht)

Der "Fast" Gipfel auf der Veitsch (das Wetter war einfach zu schlecht)

Zum Gipfel fehlte zwar nicht mehr viel, aber das Wetter war extrem schlecht. Nach einer kurzen Pause fuhren wir wieder ab. Die Abfahrt hatte zwar hin und wieder guten Schnee, war in Summe jedoch recht kraftig. Danach trafen wir uns alle beim Holzer, wo wir kulinarisch verwöhnt wurden:

Ein Geheimtipp für sehr gute Küche! Leider ist auch dieses Wochenende wieder verflogen, aber jetzt kommen bald die Weihnachtsferien, in denen es vielleicht schon die ein oder andere Eiskletterei geben wird.

die Bilder von der Rodel (link zum Anklicken)

die Perspektive von Manuel´s erster Skitour (link zum Anklicken) (Super!!!!!!!)

 

  1. coole Fotos! der weiße Rahmen mit dem Text darunter gefällt mir sehr gut! Toll gelungen!

    LG Peter