Die Durststrecke auf der Stadlwand


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Der Sommer ist vorbei und der Herbst nicht mehr aufzuhalten. Somit sind die Nächte schon recht kühl und auch die Tage extrem kurz. Jetzt kommen die Südwände so richtig zur Geltung und man kann die letzten Sonnenstrahlen noch mal so richtig genießen.



Der Einstieg wird durch einen roten Dicken Schlaghaken gekennzeichnet

Eigentlich bin ich kein wirklicher Plattenkletterer. Aber ich hatte gehört, dass die Durststrecke, ein Ultraklassiker im Höllental, Stadlwand, saniert wurde. Vor dieser Tour hatte ich irgendwie immer recht großen Respekt, weil die Absicherung recht schlecht war und Platten ein vernünftiges Absichern eigentlich kaum zulassen – somit musste ich auf die Sanierung warten *gg*. Aber jetzt standen alle Zeichen auf Grün. Am Vorabend telefonierte ich noch mit Simon, der brav an seiner Diplomarbeit und Abschlussprüfung hakelt… und er konnte sich einen Tag frei nehmen.

Simon in der 5ten Seillänge - Plattig *gg*

Das Wetter war perfekt und so trafen wir uns um 08:00 in Baden, von wo aus wir ins Höllental fuhren. Zustieg und Einstieg kannte ich und so waren wir schnell am Einstieg. Die Sonne reichte bereits bis zum Einstieg und wärmte uns. Einfach traumhaft. Die ersten Seillängen gingen wir am Tibloc. So konnten wir einerseits Zeit sparen und die unteren Seilschaften ein ordentliches Stück hinter uns lassen. Dann kam die erste steile Platte. Ich durfte vorsteigen. Herrlich! Jedoch war ein guter Griff, der für diesen Schwierigkeitsgrad notwendig ist, nicht mehr der Beste. Ich glaube der wird nicht mehr so lange halten, vor allem werden sich die Begehungen jetzt sicher verzehnfachen.

herrliche Plattenkletterei - mit sehr guter Absicherung

Bei mir hielt er auf jeden Fall und ich kletterte zum Stand. Die Tour ist typisch für die Stadlwand. Plattig mit hin und wieder ein paar Unterbrechungen. Leider hatte ich nur das alte Topo und so musste ich oben nach der zweiten 6er Länge ein wenig suchen. Ich war viel zu direkt und querte dann erste weiter oben nach rechts. Aber Simon hatte Geduld mit mir. Über einen kleinen Aufschwung geht es dann über steile Wandkletterei weiter.

Simon in der Schlüsselstelle

Am Ende kommt noch eine Platte an der sich Simon spielen durfte. Dann die 7- Länge. Diese ist stellenweise brüchig, aber sehr gut abgesichert und eigentlich gar nicht so zach wie ich dachte. Wahrscheinlich weil es eher Verschneidungskletterei ist *gg*. Die letzten zwei Seillängen sind in Summe auch noch sehr schön. Das Gelände schaut zwar recht brüchig aus, aber es ist fester als es aussieht. Der Rest ist Gehgelände am Stadlwandgrat.

Simon & ich auf der Märchenwiese (Ausstieg Stadlwand)

Meine Meinung:

In Summe etwas schöner als „Des Kessels neue Kleider”. Perfekt saniert. Alle Stände doppelt mit einem geklebten und einem Expansionsbohrhaken abgesichert. Plattenliebhaber werden ihre wahre Freude an dieser Tour finden. Der Schwierigkeitsgrad ist recht konstant und die Bewertung entspricht dem Topo (ca. so wie des Kessels neue Kleider – vielleicht eine Spur konstanter).

Die Begehungen werden jetzt sicher um ein vielfaches mehr werden als seinerzeit. Danke für die tolle Sanierung der Durststrecke.

Vorsicht in der 4. Seillänge: Der Griff wird sich bald verabschieden und die Länge dann sicher um ein Eck schwerer.

  1. Immerhin hat`s SIEBEN Jahre bis heute gedauert…
    Danke für die tolle Tour!
    Und SO ein großer Eiertanz war`s bei dir eigentlich eh nicht… **ggg**

    lgm

    • ha ha ha, sehr geil den Artikel hatte ich ja komplett vergessen – mörder geil! :-)

  2. na paßt … lieber Michl das ist ein Ansage. Freu mich schon auf unsere gemeinsame Begehung! Dann werden wir den Eiertanz gemeinsam machen *gg* :-)

  3. michl am 11. November 2008

    “Eigentlich bin ich kein wirklicher Plattenkletterer”!!
    Woher diese Selbsterkenntnis! *bruhaa* :-)
    Wenn ich an deinen “Eiertanz” in der Preinerwand denke… :-)
    Auf jeden Fall eine lässige Tour- und wennst die nochmal machen möchtes: ICH hätte auch mit dir ein wenig Geduld…!

  4. markus am 9. November 2008

    so sind wir beide auch die tour gegangen, zwar nicht miteinander, aber ich werd sicher noch einmal gehen – > wunderschöne tour