Der höchste Berg in Österreich der Großglockner


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Ein Termin plus Ersatztermin für die Großglockner-Besteigung waren schon länger ausgemacht, jedoch war beim Ersttermin schlechtes Wetter. Der Ersatztermin war für diese Wochenende geplant und das Wetter sah ganz gut aus. Um uns ein wenig zu akklimatisieren, plante ich den Samstag auf der Rax zu verbringen, um schon ein wenig Höhenluft zu schnuppern.



Sonnenaufgang bei der Stüdlhütte (Großglockner)

Sonnenaufgang bei der Stüdlhütte (Großglockner)

Gesagt getan fuhren Burnie, Margit und ich zum Preinergscheid. Je weiter wir aber zur Seehütte kamen, desto schlechter wurde das Wetter. Alles war in einer Nebelsuppe und immer wieder nieselte es leicht. Die Preinerwand war jedoch als ich diese sah trocken. Immer wieder kamen ein paar Sonnenstrahlen durch und tauchten die Wand in ein diffuses Licht. Kurz vor der Seehütte begann es dann zu Schütten. Aus der Traum vom Klettern. Waschlnass kamen wir dann auf der Seehütte an und gönnten uns einen warmen Tee und einen guten Kuchen. Der dort besonders gut schmeckt. Es war jetzt ca. halb zwölf und somit blieb noch etwas Kletter Hoffnung.

Mike in der 6+ Variante zum Sanduhrenweg

Mike in der 6+ Variante zum Sanduhrenweg

So gegen 12:00 kamen zwei Leute in die Hütte. Der eine hatte eine orange Hose und ein Arcteryx Jacke. Als ich seine Hände sah war klar – Kletterer *gg*! Er wollte gemeinsam mit seiner Freundin auch in der Preinerwand klettern gehen. Jedoch machte auch ihm der Regen einen Strich durch die Rechnung. Aber wir gaben die Hoffnung nicht auf. Jetzt wurde der Regen wieder stärker und es war auch schon 16:00. Ich glaubte eigentlich nicht mehr an eine Klettertour und bestellte mir einen Radler. Draußen pfiff der Wind und Regen gab es keinen mehr. Mike und ich entschlossen uns einmal die Einstiege zu erkunden.

Margit in der letzten Seillänge von der direkten Preinerwandplatte

Margit in der letzten Seillänge von der direkten Preinerwandplatte

Bei der Wand sahen wir, dass der mittlere Teil der Preinerwand wieder trocken war. In der Hütte berichteten wir von unseren Neuigkeiten. Karin, die Freundin von Mike war aber auch nicht so recht motiviert oder ließ mir den Vortritt und Margit ließ mich auch ziehen. Somit stand der Seilschaft Mike& Flo nichts mehr im Weg. Schnell gingen wir zum Einstieg und kletterten die zwei Seillängen vom Sanduhrenweg. Wobei wir für die erste Länge eine 6+ Variante wählten und nicht den brüchigen 3er. Nach fast 40 Minuten waren wir wieder am Ausstieg und der Wind pfiff uns mit ca. 80 km/h um die Ohren. Meine Finger waren kalt, aber ich war motiviert. Zurück in der warmen Hütte fragte ich Margit, ob sie nicht noch auf was Lust hätte.

am Morgen hatten wir wieder Sonne, Margit& Burnie bei Frühstückstee

am Morgen hatten wir wieder Sonne, Margit& Burnie bei Frühstückstee

Es war ja bereits halb sieben und sehr windig, etwas nass und dicke Wolken blockierten die Sonne. So richtig gemütlich. Aber sie war mit von der Partie. Wir gingen zum Einstieg der direkten Preinerwandplatte. Wir kletterten zügig, aber ohne Stress. Oben auf der Platte war der Wind dann extrem. Aber irgendwie war ich voll in meinem Element. Alles funktionierte und wir hatten einen morz Spaß. Am Ausstieg wurden wir dann von Burnie empfangen. Dann suchten wir uns ein nettes Platzerl zum Übernachten. Am nächsten Morgen wurde zunächst gut gefrühstückt. Die Sonne schien und der Wind war auch deutlich schwächer. Bei Traumwetter fuhren wir dann nach St. Veit an der Glan, wo wir uns mit Manuel trafen.

am Morgen beim Zustieg zum Stüdlgrat (eher links einsteigen)

am Morgen beim Zustieg zum Stüdlgrat (eher links einsteigen)

Von dort ging es dann nach Karls und weiter zum Lucknerhaus. Unser heutiges Ziel war die Stüdlhütte, von welcher wir dann über den Stüdlgrat auf den Großglockner gehen wollten. Auf der Stüdlhütte wurden wir wie in einem fünf Sterne Hotel verwöhnt. Saubere Betten, warmes Wasser, Suppe, Hauptspeise mit 4 Wahlmenüs, Nachspeise und Käseplatte mit Weintrauben. Was soll ich da noch sagen – ah ja der Koch gibt am Buffet das Essen mit weißen Handschuhen aus! Gemütlich gingen wir um 22:00 schlafen. Um 04:30 läutete der Wecker, denn wir wollten recht früh raus. Diesen Gedanken hatten scheinbar alle, denn bevor das Frühstücksbuffet eröffnete wurde, gab es bereits eine Schlange bis zum Ausgang.

Burnie in den ersten Seillängen, beste Verhältnisse

Burnie in den ersten Seillängen, beste Verhältnisse

Nach und nach hatte ein jeder sein Frühstück und bald darauf wurde alles wieder leer. Interessant habe ich gefunden, dass die meisten Leute sogar den Gurt beim Frühstück anhatten. Angestellt am Buffet mit weißen Tischtüchern, Käse, Wurst, Marmelade, Müsli, Joghurt… Irgendwie nimmt das den Ernst vom Bergsteigen. Auf jeden Fall waren wir gut gestärkt und ganz im Inneren hat mir der Komfort natürlich auch sehr getaugt *gg*! Das Wetter war schön und die Sonne noch unterm Horizont. Bei einem lauen Lüfterl gingen wir Richtung Einstieg Stüdlgrat. Dort waren bereits einige Seilschaften unterwegs. Ich ging aber noch ein Stückchen weiter und stieg mit Burnie erst weiter oben ein.

Burnie nach der Hanglplatte

Burnie nach der Hanglplatte

Als Manuel und Margit am Einstieg waren dürfte sich weiter oben ein großer Stein gelöst haben, der Margit – zum Glück!! – um ein Haar verfehlte. In der Zwischenzeit waren Burnie und ich bereits unterwegs. Bis zum Frühstücksplatzl ging ich mit ihr am kurzen Seil und dann weiter am Tibloc. Somit waren wir recht zügig unterwegs. Leider gab es immer wieder ein paar gezwungene Wartepositionen. Aber solange wir Sonne hatten, war das kein Problem. Weiter oben kamen wir dann in den Nebel, der sich auch nicht mehr so schnell verzog. Nach knapp 4 Stunden waren wir auf dem Gipfel vom höchsten Berg in Österreich. Für das gemeinsame Gipfelfoto mussten wir noch ein wenig warten, weil Manuel und Margit noch ein paar echt langsame Leute vor sich hatten.

das Gipfelkreuz vom Großglockner 3798m

das Gipfelkreuz vom Großglockner 3798m

Aber für das gemeinsame Gipfelfoto war die Freude dann wieder groß. Der mühsame Teil vom Großglockner stand uns aber leider noch bevor. Der Abstieg über den Normalweg. Es waren doch einige Seilschaften unterwegs und das ist meistens das reinste Chaos. So auch an diesem Tag. Deutsche, die auf allen Vieren kriechen. Seile die sich verknoten. Weinende Frauen. Alles was es nicht gibt, gibt es am Glockner. Mit etwas Geschick seilten wir uns an den Leuten vorbei und kamen so voran. Ein Wunder, dass dort nicht mehr passiert!

Manuel& Margit und Burnie in der Scharte zum Kleinglockner

Manuel& Margit und Burnie in der Scharte zum Kleinglockner

Gemütlich spazierten wir zur Adlersruh, wo wir uns noch einen Kaffee und ein Stücken Kuchen gönnten. Wie es zu einem Sonntagsspaziergang gehört! Dann stiegen wir bis zur Stüdelhütte und von dort wieder zum Lucknerhaus, wo ich nach 2.000 m Abstieg schon froh war aus den Schuhen rauszukommen, ab.

Manuel beim überspringen der Spalten *gg*

Manuel beim überspringen der Spalten *gg*

Nach dem Materialsortieren fuhren wir nach Lienz in die Pizzeria neben dem M-Preis. Margit besorgte noch ein paar Dinge vom M-Preis (Supermarkt) und wen traf sie dort – Peters Mum Maria. Sie kam dann gleich auf einen Sprung vorbei und plauderte mit uns. Da wir leider wieder auf Richtung Wien mussten und es schon 20:00 war, verabschiedeten wir uns und fuhren heim. Eine super Tour bei gutem Wetter, vielleicht sogar mal eine Speedbegehung wert?

Manuel, Margit, Burnie und ich

Manuel, Margit, Burnie und ich

die Bilder vom Glockner könnt ihr euch hier ansehen (anklicken)