Das Velebit eine Faszination für sich


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Paklenica ist schon ein wunderschönes Gebiet. Die Atmosphäre dort ist auf ihre Art sehr einzigartig. Vor allem das Meer und das gute Essen lassen den ein oder anderen Kletterabend recht nett ausklingen.



Das Wetter war wieder einmal nicht besonders bei uns in Österreich. Die Berge über 2000 Meter hatten bereits Schnee. Somit beschlossen Manuel und ich nach Paklenica zu fahren. Dort wurde uns laut Wetterbericht gutes Wetter versprochen. Gesagt getan, am Freitag fuhren wir nach der Arbeit los und waren 6 Stunden später in Kroatien. Die neue Autobahn ist fertig und nun kann man ab dem Grenzübergang Kroatien „Vollgas“ geben.

Manuel in der Verschneidung "super kletterei"

Manuel in der Verschneidung "super kletterei"

Unsere erste Tour war die Kaca. Eine Tour, die sich durch das Trapez schlängelt. Diese Tour ist mit 6+ bewertet und hat ca. 350m. Insgesamt ist der Charakter recht alpin, wobei die Stände und neuralgischen Punkte mit guten Klebehaken saniert sind. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Originalhaken, bei denen ich schon eher dem ein oder anderen Fried mehr traute als dem Schrott.

Manuel in der Schlüssellänge der Tour, eine abdrängende Verschneidung

Manuel in der Schlüssellänge der Tour, eine abdrängende Verschneidung

Manuel durfte die Schlüssellänge führen. Eine 6+ Verschneidung, die sehr abweisend war. Dir Tour war nicht schwer zu finden und auch nicht besonders abgeklettert. Eine schöne Tour, die ich nur sehr empfehlen kann, wenn auch die ein oder andere Länge recht moralisch ist!

ein luftiger Quergang (teilweise noch alte Holzkeile)

ein luftiger Quergang (teilweise noch alte Holzkeile)

Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang ließen wir den Abend dann beim Fischessen ausklingen.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich die „El Condor pasa“ gehen! Wir waren beide jedoch am nächsten Tag nicht ganz so fit und entschieden uns für eine Tour mit ein weniger Moral und Ernsthaftigkeit.

Ich in der ersten Seillänge, knackig, löchrig, bauchig - super!

Ich in der ersten Seillänge, knackig, löchrig, bauchig - super!

Es war die „Desna Trziska“. Diese ist mit 7 bewertet und zieht links neben dem Stup hinauf auf den Anica Kuk. Oben mündet man dann in das Risssystem von der „Brid za veliki cekic“, welche gerne als Verlängerung vom Stup gegangen wird.

Den Einstieg fanden wir recht schnell und kletterten zügig los. Die Seillängen waren traumhaft. Kleine Schuppen, große scharfe Griffe und eine Querung an einem guten Riss. Da die Seillängen sehr lang waren, waren wir bald in der Verlängerung. Wieder durfte ich die 5+ Verschneidung oben führen.

Manuel im gewaltigem Risssystem "super schöne Tour"

Manuel im gewaltigem Risssystem "super schöne Tour"

Diese ist zwar nicht schwer, wobei das Klettern in dem glatten Wasserrillenkamin einfach ganz eigen ist. Jedes Mal komme ich dort ins Schwitzen. Naja. Insgesamt aber eine super Tour, die gerade im unteren Teil perfekt abgesichert ist!

Ich in meiner Lieblingsseilänge, immer wieder zu schwitzen *gg*

Ich in meiner Lieblingsseilänge, immer wieder zu schwitzen *gg*

Am nächsten Tag war schon wieder die Heimreise geplant. Jedoch konnte ich Manuel noch zu einer Tour überreden.

Es war die „Capitan Pelinkovac“, welche doch noch 260m hoch und mit 7+/8- bewertet ist.
Da wir am Vorabend sicher ein paar Bier zuviel hatten, strengte uns schon der Zustieg an *gg*.
Ich begann mit der ersten Seillänge. Eine 4+, in der ich mich nicht spielte.

Manuel in einer der Anfangslängen

Manuel in einer der Anfangslängen

Da dachte ich mir nur „na das kann was werden“. Aber es wurde von Seillänge zu Seillänge besser. Beim vorletzten Stand sicherte mich Manuel nach. Die letzte Seillänge war eine echt knackige Länge an einer kleingriffigen Überhängenden Rissverschneidung. Anfangs kam ich ganz gut voran. Oben hatte ich aber dann sehr zu kämpfen. Mit ein paar Pausen konnte ich dann aber weiter und machte oben den letzten Stand.

in der Schlüssellänge der Tour "echt zach"

in der Schlüssellänge der Tour "echt zach"

Oben angekommen zeigte sich jedoch, dass die Tour nicht aus war, was wir beide unterschätzten. Über 2er und 3er Gelände mussten wir dann bis ganz nach oben. Das waren ca. noch mal 150 Meter die wir seilfrei gingen. Oben stiegen wir dann über die rechte Seite ab. Anfangs über die messerscharfen Kalkschollen und später über Stahlseile. Ziemlich müde kamen wir unten an.

nach drei Tagen waren auch die Haxen müde

nach drei Tagen waren auch die Haxen müde

eine Traum Stimmung, Meer, Sonne, Fels

eine Traum Stimmung, Meer, Sonne, Fels

Nach kurzer Verabschiedung von unseren Gastleuten fuhren wir ziemlich flott wieder heim. Leider so flott das wir von einer Zivilstreife angehalten wurden. Der Polizist erklärte Manuel mit gebrochenem Englisch, dass er 150km/h schon noch akzeptieren könne, aber 190km/h wären doch zu schnell. So wurden wir dann noch zur Kasse gezwungen, waren aber mit 45€ fein raus! Velebit wir kommen wieder und danke Manuel für die schönen Touren!

Kaca, 6+ 350m (die Bilder könnt ihr euch hier ansehen, zum Anklicken)
Eine schöne Route, die sich durch den Mittelteil des Trapezes schlängelt.
Sehr alpiner Charakter.

Desna Trziska 7 120m (die Bilder könnt ihr euch hier ansehen, zum Anklicken)
Brid za veliki cekic 5b 150m
Schöne Tour, die kerzengerade neben dem Stup hinaufzieht. Oben mündet man in das Verschneidungssystem von der Brid za veliki cekic.

Capitan Pelinkovac 8- 260m (die Bilder könnt ihr euch hier ansehen, zum Anklicken)
Super lässiger Fels. Die Stände sind meist auf guten Bändern. Die letzte Seillänge ist knackig und mit 7+/8- recht hart bewertet. Super eingebohrt mit ein paar guten Sanduhren – Schlingen nicht vergessen!