Rax, Schneeberg und Hohe Wand


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Da die Wetterverhältnisse in letzter Zeit nicht optimal sind und die Prognosen sehr wechselhaft sind, verbringe ich wieder mehr Zeit in meinen heimischen „Bergen“, Rax, Schneeberg und der Hohen Wand.



Letztes Wochenende war für Samstag einigermaßen gutes Wetter angesagt. Jedoch sollte es immer wieder ein „wenig“ regnen. Am Vormittag war das Wetter noch ganz gut und am Nachmittag dann wechselhaft. So beschloss ich früh aufzustehen und gemeinsam mit Markus eine Schitour zu gehen. Die Lawinensituation war entspannt und mit 2 bewertet. Somit beschlossen wir die „breite Ries“ zu gehen. Markus war sofort dabei. Um 08:00 starteten wir vom Parkplatz in Losenheim. Der Schneeberg, wie immer wenn ich dort eine Tour gehe, war mit einer Wolkenhaube bedeckt. Der Wind zog uns unten schon um die Ohren und der Schnee war auch schon recht rar. Motiviert stiegen wir über die Piste und dann links quer durch den Wald Richtung „Breite Ries“.

Markus am Schluß der "Breiten Ries" kurz vor dem Depot

Markus am Schluß der "Breiten Ries" kurz vor dem Depot

Meine Harscheisen hatte ich im Auto vergessen und so musste ich schon ziemlich bald die Steigeisen anlegen, da die Flanken Eis überzogen waren und mir die Schier immer wieder wegrutschten. Bei schlechter Sicht und Schneefall stiegen wir hinauf. Weiter oben wurde der Schnee zwar etwas besser, aber die zerfahrenen Spuren blieben hart und gefroren. Beim Ausstieg suchten wir uns ein windgeschütztes Plätzchen und tranken einen Schluck Wasser und aßen einen Müsliriegel, um uns zu stärken. Dann fellten wir ab und machten uns bereit für die Abfahrt. Ich verriegelte die Ski, um sie bei den harten Schlägen nicht zu verlieren. Über die steile Passage waren wir ziemlich schnell drüber und weiter unten fuhren wir dann rechts in die steilen Hänge. Dort hatten wir sogar noch Pulverschnee. Das Vergnügen war leider nur von kurzer Dauer, da es weiter unten schon wieder ziemlich eisig wurde. Am Ende der Rinne fuhren wir noch ein Stückchen in den Wald. Der Rest war leider zum Tragen, da dort fast kein Schnee mehr war. Aber es hat sich ausgezahlt. Um 10:40 waren wir wieder unten beim Parkplatz. Dort verabschiedete ich mich von Markus und fuhr Richtung Hohe Wand, um mich mit Manuel und Peter zu treffen.

2 Stunden später am Einstieg vom Duettsteig mit Peter & Manuel

2 Stunden später am Einstieg vom Duettsteig mit Peter & Manuel

Wir wollten gemeinsam eine Neutour „Die Trüffelsau“ vom Fredl gehen. Jedoch war das Wetter recht schlecht. Immer wieder gab es Schneeregen und die Wand wurde zusehends nasser. So entschieden wir uns für eine leichtere und gut abgesicherte Tour, die wir alle kannten. Wie immer muss für solche Aktionen der Duettsteig (4+) herhalten. Schnell waren wir beim Einstieg. Manuel und ich entschieden uns für den Nachstieg und Peter durfte die Tour führen *gg*! Er war gleich vollauf begeistert und motiviert.

Peter und Manuel in der Vorletzten Seillänge bei Schneegestöber

Peter und Manuel in der Vorletzten Seillänge bei Schneegestöber

Wir hatten eine Menge Spaß. Immer wieder wurde der ein oder andere Witz erzählt und das ein oder andere Liedchen angestimmt. Im Mittelteil wurde das Wetter immer schlechter und große Schneeflocken segelten durch den Nebel. Peter führte aber souverän und auch in der Schlüsselstelle war er zügig und sicher unterwegs. Auch wir stiegen mit tauben Fingern nach. Oben am Ausstieg wechselten wir dann in unsere warmen Schuhe und gingen noch ein Abschlussbier trinken.

Es war zwar kein schöner Tag aber wir hatten einen Morts Spaß

Es war zwar kein schöner Tag aber wir hatten einen Morts Spaß

Am nächsten Tag, Sonntag, fuhr ich mit Burnie nach Kerschenbach. Dort traf ich mich mit Günter, meinem Arbeitskollegen. Wir hatten eine kleine Radeltour geplant. Um 12:00 trafen wir uns. Andi ein Freund von Günter war auch mit von der Partie. Über einen Downhill fuhren wir Richtung Stockerhütte. Die 700 Höhenmeter zur Stockerhütte fuhren wir bei Traumwetter hinauf. Dort machten wir eine Pause und von dort fuhren wir wieder hinunter Richtung Kuckerbauerhütte. Über einen wunderschönen Single Trail ging es quer durch den Wald und das macht schon richtig Spaß.

das Wetter war recht gut aber der Boden war noch etrem weich (Andi in Action)

das Wetter war recht gut aber der Boden war noch etrem weich (Andi in Action)

Im Tal verabschiedete ich mich dann von den zweien und fuhr weiter Richtung Kerschenbach. Am Bauernhof von Burnie versorgte ich dann wieder mein Rad. Leider ging das kurze Wochenende schon wieder zu Ende.

Die Woche drauf las ich in der Firma den neuen Wetterbericht und die Prognosen waren schon wieder schlecht. Aber ich lies mich nicht entmutigen da wir ja erst Dienstag hatten. Geplant war ein Hochtouren-Wochenende, gemeinsam mit Peter & Jürgen. Je näher wir zum Wochenende kamen desto besch… wurde der Wetterbericht. Peter sagte mir am Donnerstag ab und Jürgen auch da der kleine Flo, der Sohn von Jürgen, krank war. Super jetzt stand ich mit schlechtem Wetter alleine da. Plötzlich läutete das Telefon. Es war Markus. Ein Typ, den ich in der Halle kennen gelernt hatte. Er ist in den jungen 40ern und ein super Kletterer. Vor allem seine Klettertechnik hat mich sehr begeistert. Aber das Beste war, er fragte mich, was ich das Wochenende mache. Perfekt!

Markus in der ersten Seillänge

Markus in der ersten Seillänge

Wir verabredeten uns für Samstag. Markus hatte eine Tour, die er gerne auf der Hohen Wand machen wollte. Es war der „Detonation Boulevard“. Ja, die Tour kannte ich. Erst vor kurzem bin ich mit Peter die Tour geklettert und nach den Wintermonaten hatte ich so meine Mühe gehabt. Aber vielleicht konnte ich diesmal die Tour „punkten“. Gemütlich um 09:15 fuhren wir in Baden weg und gingen zum Einstieg. Wir hatten ein herrliches Wetter. Die Sonne schien und es war richtig heiß. Markus begann mit der ersten Länge, denn ich wollte die zweite kraftige Schlüsselseillängen gehen. Ich gab Markus noch den ein oder anderen Tipp und dann kletterte er los. Zügig und sauber kletterte er Meter für Meter. Oben machte er Stand und ich kam nach. So jetzt hieß es anhalten.

Markus kurz nach dem kraftigem Überhang. Nur nicht loslassen :-)

Markus kurz nach dem kraftigem Überhang. Nur nicht loslassen :-)

Ich klickte die erste Express. Dann die Zweite. Über zwei unangenehme Klemmer schob ich mich höher. Verdammt oben den kleinen Griff kann ich nicht halten. Verdammt der Fuß rutscht auch schon. Nein, nicht schon wieder. Wah! Ich kann mich nicht an den Zug erinnern. So ein Mist. Grr. Das muss gehen. Noch mal ziehen drüber greifen. Nein, so nicht. Blick nach unten. Geht nicht. Ich komme. Hart gestürzt, ärgere ich mich. Hände ausschütteln zweiter Versuch. Wieder nicht! Dritter – auch nicht! Vierter ah – die versteckten Griffe auf der rechten Seite. Jetzt ist es richtig! Über die Seitleisten hinauf und die Express klicken. Dann noch mal drüberschieben und erledigt. Der Rest geht gemütlich dahin.

der überhängende Bauch! Knackig aber super!

der überhängende Bauch! Knackig aber super!

Am Stand von der „Direkten“ vorbei und hinauf zum Stand vom „Detonation Boulevard“. Markus steigt souverän und ohne große Mühe nach. Bei der nächsten Länge gibt es auch ein paar sehr knifflige Züge, aber Markus steigt die Länge onsight. Jetzt kommt der bauchige Überhang. Bis zum ersten guten Griff komme ich problemlos. Von dort auf einen Aufleger. Dann hinauf zum guten Griff. Den erwische ich aber leider eine Spur zu tief und dort ist er alles andere als gut. Der zu klickende Bolt ist jetzt ca. auf Hüfthöhe, aber dort kann ich unmöglich klicken, ich muss noch ein Stück hinauf. Ich versuche nachzusetzen, aber erwische den Griff nicht. Abwärts. Ein ordentliches Stück tiefer schüttle ich die Hände. Beim dritten Versuch komme ich dann drüber und ziehe hinauf bis zum Stand. Zum Glück hat auch Markus hier seine Mühe *gg*!

Markus onsight in der vorletzten Seillänge

Markus onsight in der vorletzten Seillänge

Oben am Stand genießen wir das schöne Wetter und die gute Stimmung. Nach einer kleinen Pause steigt Markus in die 7+ Verschneidung ein. Wieder steigt er die Seillänge onsight. Echt eine super Leistung. Die letzte Seillänge war wieder meine. Über eine sehr glatte Platte mit ein paar kleinen Mini-Leisten geht es hinauf bis zum Skywalk. Dort baue ich bei den Eisenstäben einen Stand und sichere Markus nach. Da wir recht flott waren, gab es noch Zeit für eine zweite Tour. Vorher machten wir aber eine Pause und tankten noch ein paar Kohlehydrate. Dann gingen wir wieder hinunter zum Wandfußsteig und Richtung „Totenköpfel“. Dort wollten wir zum Ausklettern die „Osterhasi“, passend zur Saison, gehen.

Markus in der fotogensten Stelle der Tour *gg*

Markus in der fotogensten Stelle der Tour *gg*

Ich bin die Tour zwar voriges Jahr einmal gegangen, jedoch kannte ich oben den Seilverlauf nicht mehr 100%. Der Einstieg war schnell gefunden und auch oben fanden wir uns gut zurecht. Nach den ersten zwei Längen ist die Tour sehr schön. Griffig, rau und echt lässige Kletterei. Danke Fredl für die schöne Tour. Da die Route um einiges leichter ist, waren wir schnell durch. Von oben ging es dann wieder hinunter zum Parkplatz und dann ab nachhause. Danke Markus für den super Tag.

Markus kurz vor der Schlüsselstelle - ein 2er Friend wäre nicht schlecht da oben

Markus kurz vor der Schlüsselstelle - ein 2er Friend wäre nicht schlecht da oben

Von Burnie bekam ich dann noch ein gutes Essen. Für den darauf folgenden Sonntag war das Wetter wieder recht schlecht gemeldet. Somit war Klettern eher nicht möglich. Für eine coole Höhle fehlte mir leider der Partner, aber eine Schitour müsste schon drin sein. Mit Jürgen hatte ich mir den Sonntag schon ausgemacht und Burnie und Conny hatten auch Zeit und so beschlossen wir über den Fadensteig auf den Schneeberg zu gehen. Gesagt getan standen wir früh auf und trafen uns alle bei Jürgen um 08:00. Dort gab es noch ein kleines Frühstück und dann ab nach Losenheim.

beim Anstieg hatten wir sogar noch ein wenig Sonne

beim Anstieg hatten wir sogar noch ein wenig Sonne

Bei „Schneebergwetter“ gingen wir zu Fuß Richtung Fadensteig. Über einen Grossteil der Piste konnten wir sogar mit den Schiern aufsteigen, jedoch mussten wir immer wieder abschnallen. Weiter oben wurde es ein bisschen windiger, aber eigentlich nicht so schlimm. Von oben kamen zwei Leute, ich glaube Wiener, und berichteten uns von extremen Verhältnissen. Sie hatten umkehren müssen. Es sei fast unmöglich, die Bedingungen wären zu schlecht.

der Felsendurchzogene Fadensteig

der Felsendurchzogene Fadensteig

Sie waren mit Steigeisen unterwegs, die nagelneu aussahen, und so war ich etwas skeptisch. Unsere Mädels waren jedoch gleich eingeschüchtert. Jürgen und ich schlugen dann vor zusammen zu bleiben und weiter oben die Situation zu beurteilen und dann zu entscheiden. Die Möglichkeit umzukehren gibt es ja jederzeit. Gemütlich gingen wir weiter. Die ein oder andere Windböe durchlüftete meine Jacke und brachte wieder frische Luft.

jetzt gab es ein wenig Nebel und Wind - für den Schneeberg nicht so schlimm

jetzt gab es ein wenig Nebel und Wind - für den Schneeberg nicht so schlimm

Aber es war nicht so schlimm. Ich schätze so um die 50 km/h. Beim Schneefeld legten die Mädels Steigeisen an und so war auch das überhaupt kein Problem mehr. Bald waren wir beim Ausstieg vom Fadensteig. Zu meinem Erstaunen war es dort oben für Schneeberg-Verhältnisse „fast“ windstill. Wir aßen einen Müsliriegel und gingen dann noch hinauf zur Fischerhütte. Diese war gesteckt voll und sogar die Heizung war aktiviert. Nach 10 Minuten waren fast alle Leute wieder weg. So saßen wir gemütlich in der geheizten Hütte und tranken Tee und entspannten uns. Über den Hojosgraben fuhren wir dann ab.

ich beim Abfahren durch den Hoyoschgraben

ich beim Abfahren durch den Hoyoschgraben

Die Verhältnisse waren eigentlich gar nicht so übel. Weiter unten wurde der Schnee zwar recht schwer, da es sehr warm war und weiter unten auch regnete, aber oben war es echt gut zum Fahren. Leider mussten wir weiter unten die Ski immer wieder tragen, aber über die Skipiste konnten wir dann noch den größten Teil abfahren. Zu viert fuhren wir dann nach Wöllersdorf, wo wir uns von Conny verabschiedeten. Jürgen lud uns noch auf trockene Wäsche und einen Kaffee ein. Gemütlich ließen wir das Wochenende ausklingen.

Conny, Jürgen und Burnie - ein super lässiger Tag
Conny, Jürgen und Burnie – ein super lässiger Tag

Hoffentlich wird das Wetter bald besser um wieder die ein oder andere größere Tour zu starten.

die Fotos könnt ihr euch hier ansehen (zum anklicken)

Breite Ries II-III
Duettsteig 4+
Detonation Boulevard 7+
Osterhasi 7-
Hoyoschgraben (Schneeberg) II