Hot Rocks & Big Walls


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Das Velebit in Parklenica ist ein traumhaftes Klettergebiet im nordöstlichen Mittelmeerraum. Hier gibt es Touren für jeden Geschmack. Gut abgesicherte Sportkletterrouten, alpine Sportkletterrouten, alpine Touren und das in den verschiedensten Schwierigkeitsgraden. Einfach ein Traum für jeden Kletterer!
Der Fels ist extrem rau und scharf, wobei es auch Touren gibt, die so häufig begangen sind, dass von dieser Rauhigkeit fast nichts mehr zu spüren ist.



Am Mittwoch nach der Firma fuhr ich gemeinsam mit Burnie Richtung Paklenica. Wir quälten uns durch den Urlaubsverkehr und waren nach 7,5 Stunden Fahrtzeit in Starigrat Paklenica. Dort fielen wir ins Bett und standen am nächsten morgen gemütlich auf. Wir schliefen wieder bei Antio & Tuschka. Am Morgen trafen wir die anderen von unserer Partie. Zum ersten Mal waren auch Jürgen, Biene, Flo und Nils dabei. Wir trafen uns alle beim Frühstück und genossen das herrliche warme Wetter.

die Headwall vom Anica Kuk

Für den ersten Tag wollte ich mit Burnie eine „gemütliche Tour“ gehen. Wir entschieden uns für die D. Brahm, welche mit 6 bewertet und 300 Meter hoch ist.

Burnie vor der Verschneidungslänge "schön luftig"

Diese schöne Linie ist im Großen und Ganzen gut abgesichert und hat eine überhängende Verschneidungslänge, die mit 6 die Schlüsselstelle ist, wobei diese Bewertung für mich nicht ganz zutreffend ist. Ich persönlich habe mich dort ziemlich geplagt, da auch die Tritte schon etwas glatt sind und würde eher mit 7- bewerten.

Auch für Burnie war die Verschneidung recht zach, da sie sich dort technisch hoch hakeln musste. Am Vortag gingen auch Manuel, Jürgen, Gerhard und Margit die Tour und ein jeder hatte so seine Probleme in dieser Seillänge (wie man sieht *gg*).

Margit in der Verschneidung, am Vortag *gg*Jürgen in der Verschneidung (sehr elegant *gg*)

 

...und Gerhard macht auch ein Nickerchen in der Verschneidung? *gg*

Die weiteren Seillängen wurden dann etwas leichter und nicht mehr so luftig. Burnie kletterte souverän Seillänge für Seilänge. Bei der letzten Seillänge trafen wir Manuel und Jürgen, die über den Stup kamen. Die letzte Seilänge war eine wunderschöne Platte, die oben beim Felsbogen endete. Burnie war begeistert über die wunderschöne Plattenlänge und genoss die letzte Seilänge. Oben machten wir eine kurze Rast und stiegen die restlichen Höhenmeter auf den Anica Kuk.

Gemeinsam am Anika Kuk

Über den schrofigen Weg ging es vorbei an dem mächtigen Hauptwänden auf der Rückseite hinunter. Bei den Wasserfällen machten wir eine Pause und genossen die Sonne und das Ende der Tour. Das Wasser war zwar saukalt, aber sehr erfrischend. Nach einem kurzen Bad gingen wir hinunter und fuhren heim in unser Quartier. Dort spannte ich mir noch die Slack und ließ den Klettertag ausklingen.

Jürgen beim Baden nach einem heißen Klettertag

Bei einem herrlichen Abendessen mit Fisch und Kalamari sammelten wir neue Kraft für den nächsten Tag. Ich wollte mit Margit auf den Stup und dann ganz hinauf klettern. Jedoch sollte alles anders kommen. Wir hatten die Rechnung ohne die Bora gemacht. Um 01:00 nachts kam plötzlich ein extremer Wind mit Geschwindigkeiten um die 130 km/h. Der Wind heulte und knallte die Fester auf und zu. Am nächsten Morgen war die Situation leider nicht besser. Wind, Wind und nochmals Wind. Die Slack, die ich gespannt hatte, vibrierte wie eine Bassgitarre. Ich klettere eigentlich bei fast allen Bedingungen, aber an diesem Tag wäre ich wahnsinnig gewesen, wenn ich in eine lange Tour eingestiegen wäre. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich erinnerte mich an letztes Jahr als ich mit Manuel die Klin ging. Da war in der letzten Seillänge so ein Aufwind, dass sich mein ganzes Material inkl. dem Dreier Friend nach oben stellte und nicht mehr hing!

der kleine Flo beim Mittagsbüseln

Ich kuschelte mich wieder zu Burnie und beschloss eine Stunde länger zu schlafen. Gemütlich standen wir alle auf und überlegten eine Alternative. Jürgen, Biene, Flo, Nils, Manuel, Burnie und ich gingen ein wenig spazieren und wollten etwas weiter hinten gelegenen Hütte im Nationalpark wandern. Bei viel Wind gingen wir los. Manuel, Jürgen und ich gingen noch einen kurzen Abstecher zur Höhle, welche wir uns anschauen wollten.

Jürgen & Manuel bei schönen Tropfsteinen in der Schauhöhle

Eine wunderschöne Tropfsteinhöhle, die ich nur sehr empfehlen kann. Als wir wieder zurückgingen hatte der Wind schon deutlich nachgelassen. Zurück zum Auto und wir holten uns Seil, Kletterschuhe und Magnesium. Manuel hatte eine wunderschönen 7er endeckt. Gemütlich gingen wir zum Einstieg. Ich durfte beginnen. Einfach genial. Scharfe Tritte und Griffe. Jeder Zug löste sich gut auf und hin und wieder kam auch der ein oder andere Henkel zum Rasten. Onsight stiegen wir beide die super Tour.

Sabine beim Sportklettern

Das Wetter wurde jetzt immer besser und auch der Wind war deutlich weniger! Jedoch war es schon ca. 15:00.
Wir beschlossen eine kurze etwas leichtere Tour zu gehen. Die Nosorog mit 150 Meter Länge und einem Schwierigkeitsgrad von 5-. Eine wunderschöne Grattour.

Manuel am ersten Stand von Nosorog, 5-

Wir waren zwei Seilschaften. Manuel & Jürgen und Burnie & ich. Gemütlich stiegen wir über den schönen Grat. Teilweise recht ausgesetzt, was Burnie etwas zu schaffen machte. Bei den Abkletterstellen bemühte ich mich sehr und machte Zwischenstände, um sie mit dem Seil abzulassen. Etwas angespannt kletterte sie aber alles frei. Oben trafen wir uns dann mit Manuel & Jürgen und stiegen gemeinsam ab.

Gratkletterei gehört nicht zu Burnie´s Lieblingsdingen "sorry"

Zuhause erwartete uns schon eine köstliche Grillerei von Antio. Auch an diesem Abend konnten wir uns wieder voll stärken, was wir auch für den nächsten Tag brauchen sollten.

rechts neben dem Efeu gerade bis zum Gipfel. Sehr schöne wenn auch knackige Tour!

Am Abend beschloss ich mit Manuel die Albertros zu gehen. Diese Tour führt über eine natürliche Linie von unten direkt auf den Anica Kuk. Die Tour ist 340 Meter hoch und mit 8-/8 bewertet. Manuel und ich standen morgens früh auf und waren die ersten am Einstieg. In der Nachbartour der Mosoraski waren bereits die ersten Seilschaften unterwegs. Prinzipiell eine wunderschöne Tour. Jedoch ist die Verschneidungslänge auch schon poliert, da diese so oft begangen wird.

Manuel in der ersten Seillänge 8-/8 (Guten Morgen!!!)

Unsere Tour hingegen war rau und scharf. Manuel begann mit der ersten Länge. Gleich zum Aufwachen eine 8-/8. Sehr knackig. Zügig zog er durch den steilen Riss. Die eine oder andere Crux konnte er zwar nicht gleich lösen, aber immer beim 2. Versuch. Ich folgte ihm und musste sehr hart ziehen. Die Griffe wurden immer kleiner. Ich stellte noch den linken Fuß hinaus. Zack. Dann saß ich auch im Seil. Knackig. Ich kämpfte mich Zug um Zug höher. Oben beim Stand war ich nassgeschwitzt und hatte dicke Unterarme. Material brauchten wir nicht viel tauschen, da ich ohnehin fast alles hatte. Jetzt kamen zum Glück zwei leichtere Längen. Rechts neben dem Efeu ging es hinauf.

Manuel kurz vor dem zweiten Stand, schön Luftig

Eine wunderschöne Verschneidungskletterei. Teilweise ein paar zugeschissene Griffe, da wir hier scheinbar das Vogel WC querten, aber daran konnte ich in dem Moment keine Gedanken verschwenden. Die Seillängen sind recht lang und so machte ich nach 50 Metern Stand. Manuel folgte und führte die nächste Länge. Auch er hatte eine recht lange Länge. Fast oben am Spitz machte er Stand. Nun hatte ich wieder eine härtere Länge.

ich nach der Siebener Schlüsselstelle "super Vorstieg Manuel"

Ich querte ein Stück nach rechts und dann hinauf. Anfangs war ich mir nicht ganz sicher ob ich Richtig war aber es passte. Langsam stieg ich Meter um Meter gerade hinauf. Vorsichtig kletterte ich über eine kleine grifflose Stufe höher. Presste meine linke Wange gegen den Fels und suchte einen Grifft. Nix! Nicht gut. Blick nach unten. Da sah ich den letzten guten Haken 5 Meter unter mir. Hm? Was jetzt. Verdammt ich war zu hoch. Da drüben der Griff und sogar eine Rostgurken. Vorsichtig ließ ich mich wieder hinunter. Querte und klickte. Oben sah ich dann auch schon den Stand. Manuel kam nach und war von der Seillänge auch recht beeindruckt. Jetzt kam noch eine wirklich harte Länge. Ich war froh dass Manuel diese vorstieg, da ich heute nicht so richtig locker wurde. Manuel kletterte sie jedoch souverän.

Manuel in der Siebener Länge - Danke!

Ich folgte und dankte Manuel für die harte Länge! Jetzt noch eine knackige Länge. Über einen leicht hängenden links abfallenden Riss ging es hinauf. Sehr zach. Zügig kamen wir dann zum Ausstieg. Dieser endete direkt am Anica Kuk. Super lässig! Über die Schrofen wieder hinunter und ab ins Kaffeehaus. Gemütlich feierten wir alle unseren gelungenen Kletterurlaub beim Fischessen und mit dem einen oder anderen Gläschen Wein.

die Altstadt ist wirklich sehenswert!

Am nächsten Tag fuhren wir noch nach Zadar, wo wir die wunderschöne Altstadt und den Hafen besichtigten, und dann leider wieder heim.

ein guter Freund von mir sagt immer: “Guat is gangan, nix is Gschen“

der Flo mit dem Flo bei seinen ersten Kletterversuchen

Die Bilder könnt ihr euch hier ansehen (link anklicken)

Nosorog 5- (150m)

Albatros 8-/8 (340m)

D.Brahm 6 (7-) (300m)

Paklenica wir kommen wieder!

liebe Grüße!

  1. Ja Super Flo
    Ich war am Sonntag auch Aktiv.
    Ich bin Dir Teufelsgrat 5- und Hamburger Pfeiler 6 gegangen.
    Am Samstag mach ich ein Tandemsprung ausn Flugzeug.
    mfg michl

  2. Manuel am 22. Mai 2007

    Ich danke DIR, mein Freund!!