Hochtourenwochenende Schobergruppe – Venedigergruppe


in der Seilschaft über den Umbalgletscher

Hochschober 3240hm
Großer Geiger 3.360 hm
Dreiherrenspitze 3.499 hm, Vordere Grubachspitze 3.316 hm
Mittlere Malheimspitze 3.364 hm



beim Frühstück (Nudeln mit Müsli)

Die Dreiherrenspitze ist der Klassiker schlechthin in der Venediger Gruppe. Er ist schon ein guter 3.000er, der von der Südseite begangen seine Herausforderung bietet!
Unsere Basis war die Essener Rostockhütte auf 2.208m. Wir standen sehr früh auf, da es für Martin, Conny und Peter schon der letzte Tag unseres Wochenendes war. Um 04:48 ertönte das unangenehme Piepen des Handyweckers. Mühsam kroch ich aus meinem warmen Schlafsack und bewegte mich in Richtung Küche. Dort war schon alles vorbereitet. Der Kocher wurde in Gang gesetzt und die ersten Nudeln gleich aufgesetzt.Wie es in solchen Hütten üblich ist, liefen alle kreuz und quer und bereiteten sich vor. Zwischendurch wurde gegessen.

Im Dunkeln marschierten wir über die gefrorenen Spuren. Unser erstes Ziel war das Reggentörl, welches schon auf 3.047m lag. Die ersten 800hm gingen recht flott. Zwischendurch hatten wir noch einen herrlichen Sonnenaufgang.

Sonnenaufgang in der Venedingergruppe

Peter ging es inzwischen schon wieder sehr gut. Er hatte für sich ein gutes Tempo gefunden und ging konstant. Ich genoss die Ruhe und das herrliche Panorama. Die Berge sind schon eine Faszination für sich. Wenn sie dich einmal haben, lassen sie dich nie wieder los. Einfach ein Traum.

ich beim Aufstieg bei Traum Wetter

Vom Reggentörl gingen wir dann über den Umbal Gletscher zur Südwestflanke der Dreiherrenspitze. Dort seilten wir uns auch an, da es schon ein paar gewaltige Spalten gibt. Obwohl schon Spuren im Schnee sichtbar waren, wollten wir kein unnötiges Risiko eingehen.

in der Seilschaft über den Umbalgletscher

Nachdem wir den Gletscher überquert hatten, stiegen wir über die Flanke auf. Anfangs noch nicht steil gingen wir über den eisigen Hang hinauf. Weiter oben waren einige Wechten, die es zu überqueren galt. Noch immer waren wir in dem steilen und harten Gelände mit den Skiern unterwegs. Stürzen war nicht drin, da es auf der rechten Seite 800m in Leere piff. Martin meinte wir sollten auf die Steigeisen wechseln. Jedoch war ein jeder so mit sich selbst beschäftigt, dass wir mit den Skiern weitergingen. Plötzlich rutschte Conny in einer Spitzkehre mit dem Fuß weg. Jürgen war zum Glück sofort zur Stelle und half ihr. Jetzt war klar – Steigeisen rauf – und weiter mit dem Pickel. Hätten wir nur auf Martin gehört, aber zum Glück ist nichts passiert!

die Steilflanke

Über die Wechte waren wir schnell drüber. Jetzt fehlten uns noch die letzten 300hm. Langsam gingen wir Richtung Gipfel. Oben am Gipfel hatten wir eine Traum Aussicht und genossen die warme Höhensonne im Windschatten.

das Gipfelfoto von der Dreiherrenspitze 3.499m

Martin, Jürgen und ich schnallten die Ski gleich an und fuhren von oben ab. Bei der steilen Wechte stieg ich gemeinsam mit Conny und Peter die ersten 10 Meter ab und schnallte erst unten die Ski wieder an. Martin und Jürgen fuhren auch über die ersten extrem steilen Meter ab. A Wahnsinn! Mit mulmigem Gefühl fuhr ich über die steile Flanke. Weiter unten wurde diese dann flacher und ich fühlte mich gleich wohler. Über den Gletscher mussten wir wieder anfellen. Nach dem Gletscher gab es noch eine Gipfelmöglichkeit, welche Martin natürlich nicht auslassen konnte.

Jürgen, Martin und ich auf der Vorderen Grubachspitze 3.316m

Jürgen und ich waren mit von der Partie. Peter und Conny gingen das letzte Stück zurück zum Törl und fuhren dort gleich ab. Wir drei stiegen noch auf die Vordere Grubachspitze mit 3.316 hm und genossen den zweiten Gipfel. Über eine wunderschöne Flanke fuhren wir im besten Firn ab und gingen auch zum Törl. Dort fuhren wir dann nach rechts zur Essener Rostocker Hütte ab. Für Peter, Martin und Conny ging es heute wieder zurück. Wir verabschiedeten uns und Jürgen und ich genossen die restliche Nachmittagssonne.

Später lernten wir noch einen Bergführer mit seiner Dreierpartie kennen. Wir hatten eine ziemliche Gaudi und wir wurden sogar zu einem köstlichen Weizenbier eingeladen. Danke!
Bei der Gaudi übersahen wir leicht die Zeit und gingen etwas später als sonst in die Hapfen. Wir büsselten gleich weg und wurden erst am nächsten Tag von unserem Handywecker geweckt! Nach einem guten Frühstück gingen wir gleich los.

Sonnenaufgang bei unsere Tour

Wir waren etwas später als sonst dran, aber das störte uns nicht. Gemütlich querten wir Richtung Malheimspitze und begannen mit dem Aufstieg. Bei traumhaften Wetter zogen wir hinauf Richtung Gipfel. Um auf den Gipfel zu gelangen kletterten wir noch über den Grat hinauf. Herrliches Wetter und eine traumhafte Fernsicht…. und wir waren die ersten am Gipfel der Malheimspitze mit 3.364m.

Jürgen & ich am Gipfel der mittleren Mahlheimspitze 3.364m

Wir stiegen über den Grat wieder zurück und schnallten uns die Skier an. Gestern hatten wir bereits vom Törl diesen Traum-Hang, der fast jungfräulich war, gesehen. Nun standen wir davor.

der Gipfelgrat bei traumhaften Wetter

Wir fuhren bei herrlichem Schnee über den Hang ab und genossen den knietiefen Pulver. Unten am Gletscher fellten wir noch mal an und gingen hinauf zum Törl. Diesmal fuhren wir über die linke Seite ab. Dort begann der Traum von neuem. Ein Firnhang wie im Bilderbuch. Jürgen und ich genossen den perfekten Firn. Bei der Hütte angekommen, packten dann auch wir unsere Rucksäcke mit allem drum und dran und fuhren Richtung Parkplatz. Den Großteil mussten wir jedoch gehen. Am Parkplatz ließen wir dann alles fallen und legten uns in die Sonne. Wir genossen, genossen, genossen ….

einfach alles fallen lassen "ohne Beschwerden" *gg*

Als wir aufwachten war es bereits 15:00. So packten wir unser Zeug und fuhren wieder heim.

Auf dem Heimweg telefonierte ich mit Peter der mir seine Miesere erzählte. Als er gestern daheim ankam war es bereits 1:00 in der Nacht und Peter freute sich schon auf sein Bett. Er schloss seine Eingangstür auf und schlich müde in die Wohnung. Komisch die Vorraumtür war zu und verschlossen. Jetzt realisierte er es. Er kam in seine eigene Wohnung nur in den Vorraum und „Gott sei Dank“ ins Bad. Der Rest wurde aus Sicherheitsgründen von Nora, seiner Freundin“ verschlossen welche zuhause in Tirol war. Jedoch perfekt Ausgerüstet gab es dann noch ein Vorzimmerbiwak mit einer morgendlichen Dusche! ja so kannst gehen!

Es war ein Traum Hochtourenwochenende und ich freu mich schon bald auf eine Wiederholung.

Danke an Martin, Conny, Peter und Jürgen für die herrlichen Tage.

ein großes Danke auch an Peter & Maria

Hochschober 3240hm (die Bilder könnt ihr euch hier ansehen)


Großer Geiger 3.360 hm (die Bilder könnt ihr euch hier ansehen)


Dreiherrenspitze 3.499 hm (die Bilder könnt ihr euch hier ansehen)


Vordere Grubachspitze 3.316 hm (die Bilder könnt ihr euch hier ansehen)


Mittlere Malheimspitze 3.364 hm (die Bilder könnt ihr euch hier ansehen)

  1. jo war wirklich a Hammer dieses Wochenende!