Mein Tennisellbogen (Epikondylitis)


Titelfoto

Seit einigen Monaten kämpfe ich jetzt mit meinem Tennisellbogen. Schön langsam werden die Symptome schwächer und auch die Schmerzen weniger. Das Wichtigste ist für mich, dass ich mittlerweile wieder Kraft in die Hand übertragen kann (Händeschütteln oder „Zangen zuknallen“).



Alfred kämpfte seit längerem, über ein Jahr, mit seinem Arm. Er hat die Symptome viel zu spät richtig gedeutet. Dadurch wurde das Ganze beim ihm chronisch und hat ihn zu einer längeren Zwangspause gezwungen.

Begonnen hat bei mir alles im März 2013. Anfangs fühlt es sich eher an als hätte man sich seinen Ellbogen irgendwo angestoßen. Ich hatte ein leichtes Ziehen und war beim Klettern überhaupt nicht eingeschränkt. Bei Alfreds Geburtstag plauderten wir über seine Hand und die Diagnose war eindeutig, ich hatte auch einen Tennisellbogen. Auch wenn ich es anfangs nicht so richtig glauben wollte, bekam ich von Alfred den Rat, nicht denselben Fehler wie er zu machen. Gesagt getan, wurde ich mit Infos von Hr. Alfred zugeschüttet.

Der Tennisellbogen ist keine Entzündung, sondern eine Verkrampfung. Der Sehnenansatz ist vielmehr gereizt, was den Schmerz verursacht. Da sich im Alter die Sehnen verkürzen, tritt der Tennisellbogen in den meisten Fällen erst ab 35 auf.

Die Diagnose ist relativ simpel. Lege deine Hand und den Arm flach und ausgestreckt (Ellenbogen durchgestreckt) auf den Tisch. Drücke mit der gesunden Hand auf den Mittelfinger und versuche den Mittelfinger gegen den Widerstand vom Tisch abzuheben. Wenn es jetzt im Ellbogen zieht oder schmerzt, hast du einen Tennisellbogen.

Die Behandlung ist sehr langwierig und man muss sehr konsequent bleiben.

Dehnen:
Eines der wichtigsten Dinge war das Dehnen. Ich versuchte meine Hand bis zu 30 Mal am Tag zu dehnen. Dabei habe ich folgende Übung gemacht: Ellbogen durchstrecken, Handgelenk nach oben ziehen. Die Dehnung 40 Sekunden halten. Ausschütteln und noch zwei Mal wiederholen.

Aushängen:
Dazu habe ich eine Hantel in einen IKEA-Sack gegeben und nur an den Fingern mit gestrecktem Ellbogen das Gewicht (ohne Halten) auf die Hand wirken lassen. Nach 40 Sekunden habe ich eine Pause gemacht und das Ganze wieder zwei Mal wiederholt. Nach der Übung war ich eine Zeit lang überhaupt schmerzfrei. Fühlt sich ein wenig an, wie wenn man kaltes Wasser auf eine Verbrennung gibt :-). Das Aushängen geht mit allem, bei dem man die Finger nicht spannen muss, sondern wo das Gewicht nur auf den vorderen Kuppen der Finger hängen kann.

Gegenspieler trainieren:
Ein Mal am Tag habe ich versucht den Gegenspieler zu trainieren. Dazu habe ich ein Gewicht auf eine Holzstange gesteckt und 15 Mal das Gewicht nur in eine Richtung raufgedrückt. In Summe habe ich hier auch 3 Wiederholungen gemacht.

Eine sehr gute Übung ist auch das Trainieren der Fingerstrecker mithilfe der „Gummiringerltechnik“. Mit dieser Übung habe ich erst sehr spät begonnen, aber sie war das letzte Quäntchen. Hier gibt es auch ein extra Ding wenn die Gummiringerl zu unprofessionell sind :-)

Im akuten Stadium (ca. 2 Wochen) habe ich auch Topfenwickel aufgelegt. Die waren auch sehr angenehm. Topfen drauf, Geschirrtuch umgewickelt und mit einer Frischhaltefolie alles fixiert. Nach 2 Stunden habe ich alles entsorgt. Zum Schlafen habe ich einen „Radfahrarmling“ getragen. Der hat gewärmt und war angenehm.

Beim Klettern selbst habe ich auch immer eine Epikondylitis Bandage getragen. Die verteilt meinem Empfinden nach einerseits die Reibung im Sehnenansatz bzw. schützt den Ellbogen vor dem Anstoßen. Generell habe ich mich mit der Bandage immer sehr wohl gefühlt. Natürlich habe ich auch den Schwierigkeitsgrad reduziert und versucht viel an der gestreckten Hand zu hängen, was bei bewusstem Klettern mit Spielraum nach oben für mich sehr gut möglich war. Nach dem Klettern habe ich dann wieder viel „gedehnt“ und „ausgehängt“.

Klettern mit meiner Bandage im “Zukunftsweiser 6+” Hohe Wand, NÖ

Mittlerweile bin ich fast wieder fit. Die ganz harten Sachen ziehe ich noch nicht, aber die Kraftübertragung in der Hand funktioniert wieder ganz gut. Komplett Pause habe ich eigentlich nur zwei Wochen gemacht. Der Rest war einfach eine angenehme Bewegung ohne Überlastung. Das gilt auch fürs Dehnen. Nicht zu viel und nicht zu fest – mit Gefühl. Wichtig sind häufige und regelmäßige Intervalle. Versäumte Dehneinheiten können nicht durch festeres oder längeres Dehnen nachgeholt werden!!! Wenn die Symptome abklingen auf jeden Fall mit dem Dehnen weitermachen. Der Tennisellbogen kommt sonst wieder…

Gute Besserung allen Infizierten :-)

Sportbandage, die ich beim Klettern trage

Eine der besten Hilfestellungen, die ich im Netz gefunden habe, war www.tennisarm.ch. Dort sind auch Diagnose, Behandlung und Dehnungsübungen spitzenmäßig erklärt. Von dort habe ich mir einige Infos rausgezogen und mir so mein persönliches Programm zusammengestellt!

Die Ironie ist, dass ich noch nie ein Tennisrack in der Hand hatte und trotzdem unter einem Tennisellbogen leide oder gelitten habe!

Günstige Sportbandagen: www.shop-apotheke.at

super Infos & Details: www.tennisarm.ch

Akupunktur von Holy

Sehr angenehm und entspannend finde ich auch die Akupunktur. Durch die Nadeln (Mikrotraumen) können sich die Verspannungen gut lösen.

  1. Wie du ja richtiger weise geschrieben hast: “Da sich im Alter die Sehnen verkürzen…”! Aber mich “OIDA” nennen!!!!! :-) :-) :-)